Die Marke im Zeitalter der Digitalisierung

Eine durchdachte Markenführung war schon immer notwendig, auch vor 20 Jahren. Es stellte sich die Frage „Wie erreiche ich den Kunden?“. Heute stellt eine intelligente Markenführung den Unternehmer vor komplexere Herausforderungen. Die Frage lautet jetzt „Wie kommuniziere ich erfolgreich mit meinem Kunden?“.

Die Kommunikation ist interaktiv geworden. Unternehmen stellen ihre Marke auf den digitalen Prüfstand, entwickeln sie weiter, geben ihr einen neuen Look, passen sie an die zeitgemäßen Kommunikationsformen an. Damit die Marke erfolgreich und störungsfrei beim Kunden platziert werden kann, sollten rechtliche Auseinandersetzungen um die Marke vermieden werden.

Markenreichweite verschiebt sich und gibt zeitgleich Orientierung

Der Kunde begegnet Markenprodukten im Fernsehen, in der Zeitung, bei Facebook, bei Twitter, in Internetforen, Blogs etc. Er unterhält sich nicht mehr allein im Bekanntenkreis über seine Erfahrungen mit einem Produkt, sondern er informiert sich im Internet, tut selbst seine Meinung kund und tauscht sich aus. Die Reichweite ist eine andere geworden. Der Kunde trifft gleichzeitig auf eine große Auswahl konkurrierender Produkte. Hier bietet die Marke Orientierung.

Da Produkte in der digitalen Welt nicht gefühlt werden können, jedenfalls noch nicht, ist eine klare Positionierung umso wichtiger. Der Nutzen der Marke muss dem Kunden auf simpelste Art deutlich werden.

Digitalisierung als optimale Voraussetzung für Markenbindung

Der digitale Austausch schafft ideale Möglichkeiten, um neue Ideen zur Kundenbindung zu entwickeln. Durch Zusatzinformationen werden Websites attraktiv. Es reicht nicht, allein das Produkt vorzustellen. Zum Beispiel geben Kosmetikunternehmen Schminktipps, Lebensmittelhersteller bieten Rezepte, sogar ihre eigene Kochshow an. Der Edeka-Werbespot „supergeil“ mit Friedrich Liechtenstein wurde auf YouTube millionenfach aufgerufen und in den sozialen Medien geteilt.

Gute Unterhaltung kommt beim Kunden an. Getränkehersteller binden ihre Zielgruppe in die Produktentwicklung unmittelbar mit ein. Der Kunde entscheidet über die nächste Geschmackssorte. Durch den intensiveren Austausch mit dem Kunden, können Produkte individualisiert angeboten werden.

Ist der bestehende Markenschutz ausreichend?

Ein massiver Störfaktor in diesem Kommunikationsmix wäre eine rechtliche Auseinandersetzung über die Nutzungsberechtigung und den Bestand der Marke.

  • Daher sollte vor Kommunikation der Marke geprüft werden, ob ältere Rechte Dritter verletzt werden. Führen Sie eine Markenrecherche durch.
  • Melden Sie Ihre Marke bei dem zuständigen Markenamt an.
  • Prüfen Sie weiter, ob der Schutzumfang Ihrer bestehenden Marke noch aktuell ist. Wird die Marke künftig für andere Waren- und Dienstleistungen genutzt als
  • sie tatsächlich vor Jahren geschützt wurde (lesen Sie die Markeneintragung genau durch)?
  • Ist der territoriale Schutzumfang noch ausreichend? Vielleicht haben Sie die Geschäftstätigkeiten auf ein weiteres Land oder gar den Europäischen
  • Wirtschaftsraum ausgedehnt. Auch hier sollte der Schutzumfang passen.

Die Digitalisierung hat ein enormes Potential für die Markenkommunikation eröffnet. Auch mit überschaubarem Budget kann eine große Wirkung erzielt werden. Damit die eigene Marke nicht vom Horizont verschwindet, lernen Sie die Abläufe der digitalen Welt und entwickeln Sie eine neue Kommunikationsstrategie. Prüfen Sie, ob der rechtliche Schutz der Marke noch passt, damit Sie Ihre Marke erfolgreich in das Leben der Kunden integrieren können.