Bei der Digital-Agentur Elbdudler ist 2014 ein ganz besonderes und ungewöhnliches Experiment öffentlich geworden und hat für Aufsehen gesorgt: Gründer Julian Vester hat die Mitarbeiter ihr Gehalt selbst festlegen lassen. Kein Wunder, dass sich Vester vor Bewerbungen kaum mehr retten kann.
Die „Zeit“ hat ihn jetzt interviewt und gefragt, was daraus geworden ist und wie es weitergeht. Ein interessantes Ergebnis: Das Gehalt ist 2015 dank einer guten wirtschaftlichen Entwicklung mit durchschnittlich 329 Euro deutlicher angestiegen als es die Mitarbeiter selbst gefordert hatten. Sie wollten damals 200 Euro mehr.
“Bei der Digital-Agentur @elbdudler bestimmen die Mitarbeiter selbst über ihr Gehalt. #NewWork“
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Die Mitarbeiter führen inzwischen einmal im Monat ein Gehaltsgespräch. Wer mehr möchte, der muss diesen Wunsch belegen, zum Beispiel mit Gehaltstabellen, anderen Verträgen oder Jobangeboten. Im Plenum mit allen Mitarbeitern entscheiden dann alle, ob sich die Firma das leisten kann. Wie es der Firma geht, macht Gründer Julian Vester mithilfe eines Ampelsystems transparent: Grün bedeutet, die Ziele wurden übertroffen. Geld heißt, es schwankt. Rot zeigt an, dass der Umsatz unter den Erwartungen liegt.
Das System hat sich im Laufe der Zeit schon weiterentwickelt, ist aber noch nicht am Ende angekommen, so Vester gegenüber der „Zeit“.
Demokratisierung von Unternehmensprozessen machten bereits in den 90iger Jahren als „Semco System“ auf sich aufmerksam. Die Erfahrungen waren offenbar u.a. abhängig von der Größe der Unternehmen. Ich glaube, dass mit der Generation Y eine neue Zeit für das Thema Mitbestimmung angebrochen ist.
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